Der Wille zum Gestalten zählt
Mareike Ottrand, Art Director & Gründerin, Studio Fizbin.
Mareike errang 2014 mit ihren Kollegen für „The Inner World“ den Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie „Bestes deutsches Spiel“
Welche Ausbildung hast du gemacht?
Nach dem Fachabi habe ich Medienproduktion studiert, meine Bachelorarbeit war ein Browsergame und ziemlich buggy: Man musste Insekten und Spinnen in einem Haus finden. Anschließend absolvierte ich mein Diplom an der Filmakademie Baden-Württemberg. „The Inner World“ war mein Diplomprojekt, ein 2D-Point-and-Click Adventure.
Wie bist du zur Branche gekommen?
Gemeinsam mit meinen Studienkollegen Sebastian Mittag und Alexander Pieper wagte ich, Teil dieser verrückten Branche zu werden. Wir haben gemeinsam beschlossen, „Studio Fizbin“ zu gründen und Spiele zu machen, eine Entscheidung, die unser aller Leben auf den Kopf gestellt hat.
Was sind deine Aufgaben als Grafikdesignerin bzw. Art Director?
Momentan vor allem die Lehre. An der HAW in Hamburg unterrichte ich „Interaktive Illustration und Games“ und bilde Art-Direktoren, Illustratoren und Designer aus. Hier
lege ich besonders viel Wert auf die künstlerische Konzeption, die Ästhetik und das Visual Development der Charaktere und der Welt.
Was reizt Dich an Deinem Job ganz besonders?
Die Möglichkeit, alles ausprobieren zu können, in einem Format, das lebendig ist und in dem es noch viel zu entdecken gibt.
Was sollte ein Grafikdesigner mitbringen?
Gestaltungswille. Talent wird überbewertet.
Welche Tipps hast du für Leute, die gern deinen Beruf ausüben möchten?
Habt keine Angst davor, Fehler zu machen. Probiert aus, experimentiert mit Materialien, versucht, spielerisch zu sein. Beschäftigt euch nicht nur mit Games. Inspiration
findet man auch im Museum, in Filmen, in Büchern. Entwickelt einen kritischen Blick auf euch selbst und das Medium, aber bleibt optimistisch.