Nicht nur Kreativität, auch Kommunikationsstärke zählt
Maria Lobanova, 2D Artist, Airborn Studios GmbH.
Maria machte 2022 ihren Abschluss in Game Art an der TH Köln und ist mittlerweile seit mehreren Jahren als 2D Artist bei Airborn Studios in Berlin.
Welche Ausbildung hast du gemacht?
Ich habe letztes Jahr mein Studium am Kölner Game Laboratory mit einem Bachelor in Kunst abgeschlossen. Mein Studiengang war Digital Games und meine Spezialisierung - Game Arts. Ich habe ein Praktikum bei den Airborn Studios gemacht, wo ich einen Einblick in die Spielebranche bekommen habe. Vielen Dank also an alle meine Lehrer!
Wie bist du zur Branche gekommen?
Die Türen der Spieleindustrie stehen jeder Person offen, die sich anstrengt und hart arbeitet. Dennoch weiß ich, wie einschüchternd es ist, wenn man frisch und unerfahren ist. Während meines Studiums habe ich die wenigen Fähigkeiten, die ich hatte, genutzt und sie nach viel Üben in meine erste Kunstmappe verwandelt. Das war bei weitem nicht perfekt, aber ich habe damit ein Stipendium von Gaming Aid gewonnen. Mit der Zeit wurde ich immer besser und versuchte mich an ersten freiberuflichen Jobs. Die Ergebnisse einer dieser Arbeiten kann man jetzt auf der Game Campus Website sehen. (Anm. d. Red.: Maria hat die Designs für die Berufsbilder gemacht.) Ein weiterer großer Schritt war die Ausbildung zum Concept Artist bei Airborn Studios in Berlin. Heute, wo ich dort als Junior 2D Artist arbeite, kann ich sagen, wie viel Glück ich hatte, dorthin zu kommen. Vielleicht gibt es nicht die eine Formel, um in die Spielebranche zu kommen, aber es zu versuchen, kann nicht schaden.
Was sind deine Aufgaben als Game Artist?
Zu meinen Aufgaben gehört es, Konzeptgrafiken für verschiedene Gameplay-Elemente zu erstellen, die der allgemeinen Art Direction folgen, und sie, falls sie genehmigt werden, in das Spiel einzuführen. Ob als Game Artist in einem AAA-Studio mit spezifischeren Aufgaben oder in einem kleinen Indie-Studio, in dem ein Artist alle bestehenden Aufgaben der Game Art abdeckt; beide sprechen die visuelle Sprache. Und die Qualität eines Spiels hängt davon ab, wie gut Art Creators die Ideen von Designern und Programmierern in Bildmaterial umsetzen können.
Was reizt Dich an Deinem Job ganz besonders?
Das Beste an der Arbeit als Game Artist ist die Möglichkeit, einer Idee Leben einzuhauchen. Irgendwann steht man unter der Dusche und denkt darüber nach, dann skizziert man und zeichnet ein Konzept, nach dem die 3D-Künstler die Figur gestalten, dann die Animation, die Umsetzung und so weiter. Am Ende steht deine Figur in einem Game, winkt dir zu, sagt „Hallo!“ und wartet auf deine Antwort. So etwas können nur Games. Für die Spieler ist das pure Magie. Für Game Artists ist es die reine Freude.
Was sollte ein Game Artist mitbringen?
Sicherlich müssen neue Game Artists nicht nur ihr Handwerk beherrschen, sondern auch ihre Ideen umsetzen können. Viele Neulinge neigen dazu, nur das Zeichnen zu beherrschen. Das tue ich auch. Aber was bei Games noch wichtiger ist, sind Kommunikationsfähigkeiten. In diesem Job muss man sich viel Feedback anhören und annehmen, es effektiv anwenden und eigene Vorschläge dem Team gegenüber klar formulieren. Die künstlerischen Fähigkeiten werden mit der Zeit immer besser. Außerdem bedeutet die Arbeit als Game Artist, dass man flexibel mit neuen Werkzeugen und Medien umgehen und keine Angst vor Experimenten haben muss. Die Branche verändert sich ständig, also seid bereit, euch mitzuentwickeln.