Kreativität; Verständnis von Gameplay und Spielmechaniken; Analytisches, strukturiertes, logisches und lösungsorientiertes Denken; Mathematisches Verständnis; Programmierkenntnisse von Vorteil; Inspirierend, kommunikativ und teamorientiert; Erfahrung in Prototypenentwicklung
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Game Design im Portait
Interview
Quests entwickeln, Level planen und der Kreativität freien Lauf lassen
Annika Maar / Founder, Art, Writing, Game Design - Happy Broccoli Games
Welche Ausbildung bzw. welches Studium hast du absolviert?
Ich habe ein Informatikstudium begonnen, es aber nicht abgeschlossen.
Programmieren fand ich zwar spannend, aber ich konnte die ganze Zeit an nichts anderes als das Zeichnen denken und habe pausenlos nebenbei geübt, statt mich mit meinem Studium zu beschäftigen. Letztendlich hab ich eingesehen, dass ich mich nicht zum Informatikstudium zwingen kann, und habe, während ich bei kleinen Nebenjobs gearbeitet habe, mein Portfolio erstellt, Mentorships gehabt und dann mein Klientel für die Freelance-Arbeit als Illustratorin aufgebaut.
Witzigerweise waren die wenigen Programmierkenntnisse sehr nützlich, als ich dann später den ersten Prototypen zum Spiel „Kraken Academy!!“ erstellt habe.
Wie bist du zur Games-Branche gekommen bzw. wie ist dir der Einstieg gelungen?
Ich war damals Vollzeit als selbstständige Illustarorin unterwegs und habe nebenbei angefangen, einen Prototypen zu „Kraken Academy!!“ zu entwickeln. Ich wollte mich mit mehr Gleichgesinnten umgeben, um mir Feedback und Inspiration zu holen, und bin daraufhin nach Schweden für ein halbes Jahr zum Gamedevhaus „Spelkollektivet“ gegangen. Dank der Kontakte und Hinweise, die ich dort bekommen habe, konnte ich die Finanzierung für „Kraken Academy!!“ sichern und habe 2019 "Happy Broccoli Games" gegründet.
Was sind deine Aufgaben als Game Designerin?
Wir sind ein sehr kleines Team mit nur drei Angestellten (Stand 2022), von daher sind meine Aufgaben sehr verschieden. Ich beschäftige mich mit 2D und 3D Art, Narrative Design und Game Design. Was Game Design angeht, bin ich diejenige, die sich zusammen mit unserem Programmierer Joni die Quests überlegt und ausfeilt, die Level plant und am Ende auch baut. Es gibt auch sehr viele High-Level-Fragen, die beantwortet werden müssen wie z. B. „Wie sollen sich die Kämpfe anfühlen?“ , „Wie viel Exploration sollte es in den Leveln geben?“, „Wird es Puzzle geben? Wenn ja, wie werden sie aussehen?“. Die bespreche ich dann zusammen mit Joni in langen Diskussionen. Ich schätze, das Praktische daran ist, dass ich gleichzeitig die Geschichte schreibe und die Quests und Level anfertige, dass beides besser miteinander abgestimmt werden kann und es keine Missverständnisse gibt.
Was reizt dich an deinem Job ganz besonders?
Ich habe unglaublich viel Freiheit und kann meine Kreativität vollkommen ausleben, was wirklich sehr erfüllend ist! Dank der vielen unterschiedlichen Aufgaben, die in einem kleinen Team anfallen, hat man auch nie das Gefühl, wie am Fließband zu arbeiten. Besonders beim Bauen der Level kann ich mich sehr gut konzentrieren und ehe ich mich versehe, ist auch schon der Tag rum. Zusätzlich habe ich die tollsten Kollegen, die man sich vorstellen kann, und die nette Community, die um „Kraken Academy!!“ entstanden ist, hilft einem auch über Tage, die mal nicht so gut laufen.
Welche Voraussetzungen sollten Einsteigerinnen und Einsteiger für den Beruf der Game Designerin beziehungsweise des Game Designers mitbringen?
Bloße Worte in einem Anschreiben oder Lebenslauf oder in einem Pitch für eine Idee werden oft nicht ausreichen, um jemanden zu überzeugen, deinem Projekt beizutreten oder dich einzustellen. Ein Beispiel deiner Fähigkeiten und deiner Vision in einem Prototypen oder Game-Jam-Projekt werden Leute schon eher für dich gewinnen. Wenn du einem Team beitreten möchtest, dann zeig ihm, dass du genau in dem Stil arbeiten kannst, der dort erwartet wird.
